EMDR ist ...
a) eine effektive Behandlungsmethode
zur Überwindung von traumatischen Erfahrungen.
b) eine wirksame Methode zur Überwindung von seelischen Blockaden (z.B. im Sport, im Beruf) und Ängsten.
Eye Movement Desensitization and Reprocessing (in der internationalen Abkürzung = EMDR) ist eine von Dr. Francine Shapiro 1987-1991 entwickelte neuartige
traumabearbeitende Psychotherapiemethode, die die Möglichkeiten der Behandlung seelisch traumatisierter PatientInnen nachweislich erheblich verbessern kann. (Quelle: www.emdr-institut.at)
Die Behandlung mit EMDR folgt einem genauen Behandlungsplan, der sich in 8 Phasen unterteilt, die hohe Wirksamkeit ergibt sich aus der abwechselnden
Stimulierung der rechten und linken Gehirnhälfte durch den gezielten Einsatz von bilateralen Stimulationen (z.B. durch Augenbewegungen, akustische Signale oder Berührungen).
Als Hinweise auf unverarbeitete traumatische Erlebnisse gelten unter anderem:
Immer wiederkehrende Gedanken, Träume und Gefühle, die mit dem Trauma zusammenhängen
Vermeidungsverhalten (man meidet Situationen, die irgendwie mit dem Trauma zusammenhängen oder Erinnerungen und Gespräche an das traumatische Erlebnis)
Flashbacks (plötzlich und unkontrollierbar auftretende "Erinnerungsblitze" mit damit einhergehenden starken Gefühlszuständen)
Gefühl der Entfremdung von sich selbst und anderen
Unfähigkeit, sich an wichtige Aspekte des Traumas erinnern zu können
Auftreten von starken emotionalen
Reaktionen, wenn man sich an das Trauma erinnert
deutlich vermindertes Interesse am Leben
das Empfinden einer eingeschränkten Zukunftsperspektive
Schlafstörungen, Wutausbrüche, Konzentrationsstörungen, etc.
dauerernde Übererregung (Nervosität,
Anspannung,...)
Komorbidität: Sucht, Depression, Panikattacken, etc. (=Begleiterscheinungen, Bewältigungsversuche)
"Sprachloser Terror": die Unfähigkeit, das Erlebte auszudrücken
die Symptome dauern länger als einen Monat
...
Als traumatische Ereignisse gelten alle Erlebnisse, die sich gegen die eigene oder fremde körperliche oder seelische Unversehrtheit richten, wobei subjektiv
intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen empfunden werden. Es kann sich sowohl um Einzelereignisse als auch um länger anhaltende Phasen handeln.
Solche Erlebnisse können z.B. sein:
Unfälle (Auto, bei der Arbeit,...), Naturkatastrophen, Tod von nahen Angehörigen,...
Terrorakte, Kriegserlebnisse, Überfälle, Folter, ...
Sexueller oder körperlicher Missbrauch,
Vergewaltigungen
Belastende Kindheit (durch Gewalt,...)
lang anhalte seelische Spannungszustände (z.B. durch Mobbing)
Beobachten von schwerer Gewalt o.Ä. gegen
andere
alle subjektiv als schwere Belastungen empfundenen Erlebnisse